Sommerfahrt 2015 durch Slowenien

Die Fahrt der Nürnberger Pfadfinder führte sie in diesem Jahr durch Slowenien. Das kleine Land, welches von der Fläche her 3,5-mal in Bayern passen würde, hatte einiges zu bieten. Gut ein Drittel des Landes steht unter Naturschutz, die Artenvielfalt an Flora und Fauna ist außergewöhnlich hoch.


Der erste Stopp der diesjährigen Rundfahrt war allerdings die 280.000 Einwohner große Hauptstadt Ljubljana. Die vom Fluss geprägte Innenstadt mit zahlreichen Cafés und einer sehenswerten Altstadt wurde von den Pfadfindern erkundet. Untergekommen waren sie dabei im Jugendheim dortiger Pfadfinder, was dem eher regnerischen Wetter entgegen kam.
Wahrzeichen der Stadt wie die Burg, der botanische Garten, der Tivolipark und die drei Brücken im Stadtzentrum aber auch das alternative Künstlerzentrum Metelkova wurden ausgiebig besichtigt, bevor es bei einem Mister X Stadtspiel für die Pfadfinder darum ging, verschiedenste Aufgaben zu erfüllen ohne von ihren Leitern dabei in der Stadt entdeckt zu werden.

Die Sommerfahrt der Pfadfinder 2015 durch Slowenien in einem Video.

Kanu, Kloster und Kolpa

Anschließend führte die Route die Pfadfinder ins Kloster Nova Štifta, im Süden des Landes. In dieser Region lebt ein Großteil der in Slowenien heimischen Braunbären, weshalb es in der Dämmerung nicht mehr in den umgebenden Wald ging, sondern die Pfadfinder ihre Zeit im Gebäude, bei Billard und Brettspielen verbrachten.
Auf dem Fluss Kolpa, der die Grenze zu Kroatien bildet, ging es am folgenden Tag auf eine Raftingtour. Das Wetter hatte Erbarmen mit dem Pfadfindertrupp, und so ging es vom Regen der letzten Tage verschont, 20 km über Stromschnellen und gemütliche Paddelpartien.

Zwei Tages Hajk mit Bergpanorama

Am nächsten Morgen konnten Rehe im Hinterhof des idyllisch gelegenen Klosters beobachtet werden, bevor es hieß Abschied zu nehmen vom sympathischen Franziskanermönch Nico, welcher die Gruppe beherbergt hatte. Geschenke wurden ausgetauscht, anschließend ging es ins Sočatal, zum gleichnamigen, türkisblauen und kristallklaren Fluss.

Die Tolminklamm, welche nicht weit entfernt liegt wurde von den Nürnberger Pfadfindern besichtigt. Im Triglav-Nationalpark fließt der Fluss, welcher durch Thermalquellen gespeist wird, durch enge Felsschluchten und bietet ein atemberaubendes Bild. Über wackelige Holzhängebrücken und die 60 Meter hohe Teufelsbrücke konnten die Klamm sowie die Dantehöhle von den Pfadfindern besichtigt werden.

In dieser Gegend fand außerdem eine zwei-Tages Hajk statt. Es ging vorbei an der wild rauschenden Soča und hinauf in die Ausläufer der Julischen Alpen. Leider entpuppten sich Wanderkarte und Realität als wenig übereinstimmend und der geplante Weg als nicht mehr begehbar. Nach einer daraus folgenden Abkürzung ging es für die mit Zelten, Kochern und Gepäck bepackten Pfadfinder aber schließlich dennoch auf einen kleinen Zeltplatz in den Bergen, bevor am zweiten Tag der Ausgangspunkt wieder erreicht wurde. Bergpanoramen und saftig grüne Wiesen boten dabei eine atemberaubende Kulisse, für den mit Rätseln und Wegzeichen präparierten Weg, die beispielsweise nur unter Schwarzlicht zu entziffern waren. 

Nach der Hajk hatte der Pfadfindertrupp schließlich noch genügend Kraftreserven, um nach einer kleinen Wanderung in einem Wasserfall baden zu gehen. Nach der anfänglichen Überwindung durch den eher kühlen Bergfluss bis zum Wasserfall zu waten, bot sich eine ganz und gar außergewöhnliche Szenerie in dem von Felsen umgebenen Wasserbecken.

Die nächste Station für die Pfadfinder lag am Meer. Der Zeltplatz beim Badeort Piran, lag direkt an der 40km langen slowenischen Küste. In dem Städtchen verbrachten die Pfadfinder die Tage beim Schwimmen und Schnorcheln im Wasser, während die Abende in der gemütlichen, mediterran wirkenden Stadt ihren Ausklang fanden.
Ebenfalls der alljährlich stattfindende Tag der guten Küche, einem Kochwettbewerb zwischen verschiedenen Kleingruppen und den Leitern fand zum Teil hier statt. So konnte sich der Pfadfindertrupp über das erste von drei Drei-Gänge-Menüs freuen. Nach einer Nacht mit tosendem Gewitter, ging es am darauf folgenden Morgen bei strahlendem Sonnenschein weiter zu einem kleinen Abstecher nach Italien. Vom Pfadfinderzeltplatz in Triest ausgehend, wurde dort die Stadt erkundet und lange Vormittage am Meer genossen. Der wahrlich tolle Zeltplatz bot außerdem genügend Platz für Ballspiele oder die ein oder andere Runde mit dem Indiaca, während die quirlige Stadt mit mediterranem Ambiente für urbanen Flair sorgte.

Atemberaubender Bergsee in malerischer Umgebung

Der letzte Stopp für den Pfadfindertrupp aus Nürnberg befand sich schließlich wieder in Slowenien, am Bohinjsee. Der von felsigen Bergen eingerahmte See, wartete mit einem Zeltplatz an eben dessen Ufern auf und bot morgens eine fantastische Aussicht aus dem Zelt. Hier wartete der letzte Teil des Tags der guten Küche mit selbstgemachten Semmelknödeln auf, wurde im glasklaren Bergsee gebadet und die Vintgarklamm, ein Fluss in einer Felsschlucht besichtigt.


Außerdem legten zwei Pfadfinder ihr Versprechen ab, was zum besonderen Höhepunkt der Fahrt zählte. Auf dem kurzen Weg zum Versprechensort, einem Wasserfall im Triglav-Nationalpark, der im Hintergrund des Karrees und von grünen Lichtern erleuchteten Banners 50 Meter in die Tiefe rauschte, kam es zu einem schwachen Erdbeben, das aber dennoch deutlich spürbar war. Das Wackeln der Erde konnte zunächst gar nicht zugeordnet werden. Erst im Nachgang zeigte sich, dass es sich um ein Beben der Stärke 4,5 mit dem Epizentrum in rund 25km Entfernung handelte. Zu Schäden oder gar Verletzten kam es dabei glücklicherweise nicht.
Nach zwei Wochen durch das kleine Slowenien bleiben große Erinnerungen an ein Land, mit außergewöhnlicher und beeindruckender Landschaft. Der besondere Schutz der Umwelt, bietet hervorragende Möglichkeiten für Fahrten in die Natur und lässt das Pfadfinderherz höher schlagen.