Auf den Spuren der Spessart- Räuber

Dem Ruf des Ironscouts waren in diesem Jahr wieder einige Leiter und Mitarbeiter des Stammes nach Bad Orb gefolgt, wo der wohl härteste Pfadfinderpostenlauf des Landes in diesem Jahr stattfinden sollte.

Beim Ironscout, der seit 1999 jährlich an einem anderen Ort ausgetragen und von verschiedenen Stämmen organisiert wird, geht es darum, in 22 Stunden möglichst viele Stationen anzulaufen um dort bei Rätseln, Spielen und anderen Aufgaben, Punkte zu erkämpfen. Diese Punkte werden am Ende zusammen gezählt und bilden die Rangliste der Läufergruppen.
Aber auch die Stationen stehen untereinander im Wettstreit und so kommt es, dass diese neben ausgeklügelten Spielideen mit wahnwitzigem Material- und Arbeitsaufwand, auch neben den Spielen durch heiße Getränke, Lagerfeuer und Essen glänzen. Die Planungen der Stationsteams dauern bei den Spitzenteams durchaus ein Jahr, was sich definitiv bemerkbar macht.

Ghostbusters wieder mit dabei

Das Team „Ghostbusters“ packte am Freitag seine sieben Sachen in den Bus und schon konnte es los gehen ins ca. 250km entfernte Örtchen im Spessart. Dort angekommen ging es direkt zur Anmeldung, wo der Startzeitpunkt und letzte Informationen bezogen wurden. Für das Team Ghostbusters ging es nach dreistündiger Wartezeit um kurz nach 18 Uhr am Freitag Abend los.
Ausgerüstet mit Karte und Verpflegung wurde anschließend die erste Station angelaufen. Hier mussten zunächst Fragen beantwortet werden, bevor es ein überdimensioniertes Holzlabyrinth mit drei Bällen mit unterschiedlichem Schwerpunkt zu bewältigen galt.

Spiel, Spaß und Spelunken

Im mittlerweile stockdunklen Wald ging es anschließend weiter zum Wirtshaus im Spessart. Dies war eine Jurtenkonstruktion, mit Eingangstür aus Holz, Hinweisschildern und passend dekorierter Wirtshauseinrichtung. Aufwendig ausgestaltet war auch das zu absolvierende Spiel, bei dem Goldsäckchen über eine selbstgebaute Seilbahn transportiert werden musste. Die Seilbahn wurde dabei von einem Teammitglied besetzt, während der Rest der Gruppe die Konstruktion mit Muskelkraft antrieb.
Knapp 150 Läufergruppen waren in diesem Jahr beim Ironscout zugegen, während auf dem Spielgelände 16 Stationen verteilt waren. Mit Organisatoren und Helfern kamen so über 1000 Teilnehmer zusammen.
Für die Pfadfinder aus Nürnberg ging es die Nacht hindurch weiter von Station zu Station. Teilweise waren so viele Gruppen unterwegs, dass an den Stationen zwangsweise Pausen eingelegt werden mussten um zu warten bis man an der Reihe war.
Im Morgengrauen des Samstags war schließlich die Hälfte der Laufzeit vorüber. Im Hellen ging es weiter zu Spielen wie dem „heißen Draht“ oder einer Station an der mit einem Seilzug auf einen Baum geklettert werden musste. In schwindelerregender Höhe ging es anschließend abseilender Weise zurück gen Boden.
Zwischendurch wurden außerdem Rätsel an unbesetzten Stationen gelöst, die zwar weniger Punkte einbrachten aber schneller zu absolvieren waren.

Laufen soweit die Beine tragen

Zu guter Letzt ging es für die Ghostbusters beim Ironscout 2014 dann an den Bad Orber Ortsrand, wo bei einem Geheimtraining in bester James Bond Manier sogar ein Zeitrekord aufgestellt werden konnte. Anschließend musste nur noch das Ziel erreicht werden. Nur noch, bedeutete in dem Fall nach bereits 50 gelaufenen Kilometern, die letzten fünf Kilometer bergauf zu bestreiten. Mit schmerzenden Beinen und Füßen ging es am Samstag nach 22 Stunden zurück zum Startpunkt um sich innerhalb der vorgegebenen Zeit zurückzumelden.
Wegen der späten Startzeit mit einer lediglich kurzen Verschnaufpause ging es dann auch direkt mit der Siegerehrung weiter. Sowohl Läufer- als auch Stationsteams ließen sich feiern. Die Ghostbusters aus unserem Stamm konnten den 48. Platz ergattern und sich damit im oberen Drittel der Läuferteams platzieren. Ein grandioser Erfolg, der aufgrund der vorangegangenen Anstrengungen nur kurz gefeiert wurde. Alle Nürnberger Pfadfinder fanden recht bald den Weg zu den Zelten um sich auszuschlafen und am nächsten Tag nach Nürnberg zurück zu kehren. Nicht ohne die Urkunde, versteht sich.

Anstrengend und doch fantastisch

Der Ironscout 2014 war nach der ersten Teilnahme im Jahr 2012 wieder wahnsinnig anstrengend und forderte so einiges von den Teilnehmern. Aber es hat auch wieder sehr viel Spaß gemacht. An körperliche wie geistige Grenzen zu stoßen und auch in der tiefen Nacht oder nach 22 Stunden noch Höchstleistungen abzurufen, sind Erfahrungen die man nicht allzu oft macht. Die überaus tollen Stationen sorgen außerdem für Spielspaß und Motivation.
Somit steht für das Team fest, auch im nächsten Jahr geht es zum Ironscout. Der Ironscout 2015 wird zum mittlerweile 17. mal ausgetragen und vom 9. bis 11. Oktober 2015 in Selm vom dortigen Stamm organisiert. In diesem Sinne: Who Ya Gonna Call? – Ghostbusters!