Ghostbusters beim Ironscout 2015 in Selm

Humpel mit dem Kiepenkumpel

Bereits zum 17. Mal fand in diesem Jahr der wohl härteste Postenlauf für Pfadfinder, der Ironscout statt. In Selm, einer Kleinstadt zwischen Münsterland und Ruhrgebiet, knapp 500 Kilometer von Nürnberg entfernt nahm auch das Team Ghostbusters aus unserem Stamm erneut daran teil.
Ironscout, das heißt in 22 Stunden so viele Stationen anzulaufen wie es die Zeit und vor allem die Füße zulassen. An den Posten werden in toll ausgearbeiteten Spielen Punkte ergattert, aus denen schließlich die Ergebnisse berechnet werden. In diesem Jahr stand das Event unter dem Motto „Humpel mit dem Kiepenkumpel“, eine Anspielung auf die münsterländische Figur des Kiepenkerls und den Bergmann des Ruhrgebiets, in Verbindung mit der typischen Gangart nach dem Lauf.

Das Team Ghostbusters beim Ironscout in Selm

Los ging es für das Team aus Nürnberg wegen der langen Anfahrt bereits am Donnerstagabend. In Selm wurden die Zelte aufgestellt und frühzeitig ins Bett gegangen, um am nächsten Tag fit zu sein. Zunächst brauchte die Nürnberger Gruppe allerdings Ausdauer ganz anderer Art. Die Schlange zur Teamanmeldung war bereits eine halbe Stunde vor dem Anmeldebeginn beachtlich lang. Frühe Startzeiten waren begehrt. Die Ghostbusters erhielten nach der Wartezeit schließlich einen Starttermin um 15:15 Uhr. Bis dahin wurde gegessen, gepackt und sich noch einmal ausgeruht.

Start des Ironscout

Zur Startzeit hatten sich dann nicht nur die Läufer bereit gemacht, auch Regen war aufgezogen und sollte erst nachts endgültig wieder weichen. So ging es nach kurzer Einweisung der Organisatoren und Aushändigung der Wanderkarten für das Spielgebiet los in Richtung des ersten Postens.
In der Burgstadt Lüdinghausen mussten die Ghostbusters mit Hilfe eines geschickt gefälschten Briefs in eine Zeltburg eindringen um dem ansässigen König beim Festmahl einen Schlüssel zu entwenden. Dieser wurde gebraucht um im Anschluss einen Gefangenen zu befreien. Eine Aufgabe die die Nürnberger Pfadfinder mit Bravour bestanden und sich sogleich auf den Weg zur nächsten Station machten.

Liebevoll gestaltete Spiele an den Stationen

Siehe dir das Video der Ghostbusters vom Ironscout in Selm an

Im weiteren Verlauf der Strecke, 63,5 Kilometer waren es am Ende, wurden noch Bergmänner aus verschütteten Stollen gerettet, ein Hindernisparcours im knöcheltiefen Schlamm absolviert und getreu dem Motto des Ironscouts Kiepen, das sind Tragekörbe für den Rücken, gebaut um damit Kohle zu transportieren.
Außerdem galt es in einem aus Jurtenplanen gebauten Labyrinth zuvor bestimmte Gegenstände zu finden und in begrenzter Zeit wieder aus dem Labyrinth zu gelangen. Besonders liebevoll gestaltet war ein Posten, bei dem die Aufgabe war die Sinne anzustrengen und sich besondere Details in diversen Räumen zu merken. Im Zelt wurde durch passende Musik und flackernde Lichter eine durchaus wirre Atmosphäre erzeugt, während spezielle Brillen das Sehen erschwerten und Lichter brechen ließ. In einem Raum des Zeltes musste beispielsweise ein Wasserbassin überquert werden, im nächsten einem verrückten Professor zugehört werden, der an einem Hoteltresen stand und wirre Sachen erzählte, währenddessen die Rezeptionistinnen das Team begrüßten.

Ausfall in der Nacht und Siegerehrung

In der Nacht gab es schließlich noch einen Ausfall zu beklagen. Nachdem die Füße nicht mehr mit machen wollten, war ein Mitglied des Teams von den Organisatoren zurück zum Zeltplatz gebracht worden. Die verbleibenden Ghostbusters liefen aber weiter, bis es am frühen Samstagnachmittag letztlich zurück zum Ausgangspunkt in Selm ging. Nach der Abmeldung konnte für einige Stunden erholt und die müden Muskeln entspannt werden. Abends kam es nach dem Abendessen zur Siegerehrung, nicht jedoch ohne zuvor mit einem Kiepenkerl eine Ode an das Münsterland und mit Otto, einem 84-jährigen Bergmann ein Bergmannslied angestimmt zu haben. In der Rangliste der 100 angetretenen Läufergruppen konnten die Ghostbusters den 37. Platz für sich gewinnen. Gegenüber den Jahren zuvor eine Steigerung.
Gesteigert hat sich jedoch nicht nur das Nürnberger Team, sondern auch das Niveau der Ironscouts in den vergangenen Jahren, sagte Dominik Naab, Bundesvorsitzender der DPSG, beim Abschlussabend. Organisation und Vorbereitungen der über 200 Helfer waren tatsächlich unbeschreiblich. Vom Shuttleservice zum Parkplatz, bis hin zur schnellen Essensausgabe merkte man deutlich, dass die Pfadfinder aus Selm jede Menge Arbeit in das Gelingen des Ironscout investiert hatten. Dafür ein herzliches Dankeschön.
Der nächste Ironscout wird im kommenden Jahr in Paderborn vom 30. September bis zum 3. Oktober stattfinden. Die Ghostbusters aus unserem Stamm werden auch dort wieder alles geben und 22 Stunden laufen, um möglichst viele Punkte zu erspielen. Who ya gonna call? – Ghostbusters!