Ghostbusters beim Ironscout 2012 im Fichtelgebirge

12 Höhepunkte in einer Nacht

Der Ironscout, das ist ein Postenlauf für Pfadfinder, der im jährlichen Rhythmus von unterschiedlichen Stämmen aus ganz Deutschland ausgerichtet wird. In diesem Jahr fand er erstmalig in Franken statt, genauer gesagt in Marktredwitz und ebenfalls erstmalig nahm auch ein Team aus St. Ludwig teil, das Team Ghostbusters. Im Feld von 107 Läufergruppen startete das Team aus Leitern und Mitarbeitern des Stammes am letzten Septemberwochenende zum 22-stündigen Lauf quer durch das Fichtelgebirge.

In dieser vorgegebenen Zeit müssen so viele Posten angelaufen werden, wie es möglich ist, um dort Spiele zu bestreiten, je nachdem wie gut die einzelnen Gruppen dort sind, werden sie mit Punkten belohnt, die schließlich über Erfolg und Niederlage entscheiden. Doch stehen bei dem Großereignis, mit rund 700 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet nicht nur die Läufergruppen in Konkurrenz zueinander, auch die Stationen werden bewertet. Dadurch angespornt, sind die Posten auf einem außergewöhnlichen, äußert hohen Niveau was Spielidee und Umsetzung angeht. So baute eine Gruppe einen Dinosaurierpark, in dem einem in einer Dschungelkulisse mit Bergen und einem Wasserfall ein Flugsaurier entgegen flog. Die Aufgabe bestand anschließend darin eine Falle für eben diesen zu bauen. Dies war allerdings nur die Notlösung(!), ursprünglich sollte ein hydraulischer U-Bootsimulator Mittelpunkt der Station sein. Nicht zu Unrecht wurde diese Gruppe schließlich auf den ersten Platz gewählt. Doch auch sonst ging es spannend zu, …
… so musste beispielsweise ein Burgfräulein gerettet werden oder vor einer Kulisse aus Rittern und Katapulten Steine geschleppt und ein Teammitglied in einer Schandgeige dekoriert werden, wohl gemerkt mitten in der Nacht.

Gute Platzierung

Das Team aus St. Ludwig besuchte während des Wochenendes acht Stationen, lief dabei rund 55km und etliche Höhenmeter, belohnt wurden sie, um das vorwegzunehmen mit dem sehr guten 42. Platz und waren damit in der oberen Hälfte der Läuferwertung. Ein überraschend gutes Ergebnis für die erste Teilnahme. Doch wieso tut man sich so etwas überhaupt an? Wahrscheinlich ist es die Suche nach neuen Herausforderungen, das Überwinden von Grenzen. Denn eines ist von vornherein klar, der Ironscout ist der wohl härteste Pfadfinderpostenlauf Deutschlands. Und so liefen die Teilnehmer ab der vorgegebenen Startzeit um 19:20 Uhr von Beginn an durch die Dunkelheit, das Ganze bei Tiefsttemperaturen um die fünf Grad und durch dichten Nebel durch den selbst der Vollmond nur selten durchschien.
Die Stimmung litt darunter jedoch keineswegs, vielmehr war es Ansporn genug die nächste Station mit wärmendem Feuer zu erreichen, um bei einer Tasse Kaffee neue Energie für Spiele und den Lauf zu generieren. Einen zusätzlichen Energieschub bekam das Team etwa zur Hälfte der Zeit, einfach nur durch den Sonnenaufgang, der den neuen Morgen in lang ersehntes Tageslicht eintauchte.

Schmerzen und Vorsätze

Als die Nürnberger Gruppe am späten Nachmittag mit schmerzenden Gelenken, Muskeln und nicht zuletzt Füßen schließlich wieder auf dem Zeltplatz eintraf, war zunächst eine kleine Erholungspause samt leckerem Essen angesagt, bevor es zur Siegerehrung kam. Mit Freude wurde die Urkunde zur erfolgreichen Platzierung entgegen genommen und den siegreichen Gruppen applaudiert.
Die anschließende Party wurde wegen der Erschöpfung kurzerhand geschwänzt, jedoch noch ein Plan geschmiedet, denn trotz aller Strapazen und schmerzender Knie steht eines schon heute fest: Die Teilnahme des Teams „Ghostbusters“ beim nächsten Ironscout vom 03.-06.10.2013 in Bonn.